Karl Christian Planck - Lebenslauf und Bedeutung
Karl Christian Planck wurde 1819 in Stuttgart geboren, studierte am Tübinger Stift, und beendete das Studium 1840 als Zweitbester.
Für Planck war die Form des Christentums in der Kirche überlebt und die Dogmas hatten den eigentlichen Kern der Religion verschüttet. Daher war er nicht in der Lage, ein kirchliches Amt zu übernehmen, obwohl das einen sicheren Broterwerb und die Beschäftigung mit der Philosophie ermöglicht hätte.
Nach einigen Monaten 1842/43 als stellvertretender Pfarrer in Blaubeuren wurde er 1843 Repetent am Seminar in Maulbronn und kehrte er 1844 als Repetent und später Privatdozent für Philosophie an das Tübinger Stift zurück.
Als nach 10 Jahren abzusehen war, dass er keine Professur am Stift erhalten würde, studierte er klassische Philologie und ging 1855 als Lehrer an das Gymnasium in Ulm. Nach fast 15 Jahren in Ulm wechselte er 1869 als Professor an das Seminar nach Blaubeuren und 1879, kurz vor seinem Tot als Ephorus an das Seminar nach Maulbronn.
Karl Chr. Planck lebte in einer Zeit des politischen, gesellschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Umbruchs. Zur Zeit der deutschen Revolutionen schreibt Karl Marx das Kommunistische Manifest und stellt die Staatstheorie auf rein materialistische Grundlagen (Hegel vom Kopf auf die Füße gestellt, oder wohl eher umgekehrt). Charles Darwin schreibt mit „Über die Entstehung der Arten“ eine materialistische Schöpfungsgeschichte und „revolutioniert“ so die Wissenschaft. Planck stellt diesen Strömungen seinen „reinen Realismus“ entgegen. Er erkannte die Leistungen der Naturwissenschaften durchaus an, wie schon der Titel seines Werkes „Wahrheit und Flachheit des Darwinismus“ erkennen lässt, aber zeigte auch die Mängel auf.
Planck erkannte, dass die Umwälzungen der Industrialisierung mit den überkommenen Anschauungen und alten staatlichen Einrichtungen nicht bewältigt werden konnten. Die Freiheitsrechte in den westlichen Demokratien bzw. den wirtschaftlichen Liberalismus sah er nicht als Lösung dieser Probleme, sondern kritisierte diese Freiheit wie Platon als „Willkür“, der keine gestaltende Kraft inne wohnt und die nur der Vorteil des Gewissenlosen und wirtschaftlich Stärkeren ist. Mit dieser Kritik ist er heute noch genauso aktuell wie vor 150 Jahren (Stichwort Bankenkrise, Raubtierkapitalismus etc.).
Die Bücher Plancks sind auch heute noch aktuell und geben Anregungen zu Lösungen vieler Probleme, die seit seiner Zeit ungelöst sind. Daher ist es notwendig, sein Werk wieder aufzuarbeiten und zugänglich zu machen. Zum 250. Geburtsjahr von Jean Paul 2013 bietet sich natürlich „Jean Paul’s Dichtung im Lichte unserer nationalen Entwickelung“ an. Hier wird auf den Gegensatz der idealen deutschen Dichtung von Schiller und Goethe und den realen Zuständen in Deutschland zur Zeit Jean Pauls aber auch Karl Christian Plancks aufmerksam gemacht, den Jean Paul in seinen Werken satirisch dargestellt hat.